Warum ich Social-Media-Buttons beerdigt habe

Mein Schmähruf hat Tradition

Asoziale Medien – dieses Schimpfwort benutze ich schon länger als ein Jahrzehnt. Nicht ohne Grund: Was sich dort an verbalen Totalschäden, Anstandsbrüchen und digitalem Primitivismus abspielt, macht selbst hartgesottene Keyboard-Krieger müde. Zugegeben, ich kann auch mal entgleisen. Fragt meine Frau – die hat die Beweise.

Das große Geheimnis der Share-Buttons

Lange Zeit hatte ich ein Plug-in installiert, mit dem man meine Artikel direkt teilen konnte. Natürlich weiß ich: Kaum jemand klickte auf diese Papperl. Aber wieso ich es trotzdem so lange genutzt habe? Keine Ahnung. Ein Rätsel, wie das Zusammenspiel von Gravitation und Trägheit den Schwung der Abrissbirne über Deutschland herstellt. Vor einigen Wochen habe ich das Plug-in abgeschaltet, und das, obwohl das Jahresabo frisch bezahlt war. Das Geld zum Fenster raus – man gönnt sich ja sonst nichts.

Browser-Erweiterungen statt Buttons

Teilen kann man meine Texte dennoch weiterhin. Jeder hat doch ein Add-on am Start. In meinem Fall heißt das Ding AddToAny. Außerdem nutze ich seit dem Ende von Pocket das praktische Raindrop. Alles, was ich dort speichere, landet automatisch in meinem MicroBlog. Ziemlich clever, finde ich.

Besucherschwund und Webring-Nostalgie

Seit ich Thomas’ Webring verlassen habe, glaube ich, weniger Besucher zu haben. Aber ehrlich: Das ist wie mit den sozialen Netzwerken. Mal dabei, mal weg, immer mit der Erkenntnis – es bringt nicht wirklich was. Twitter (X), Threads, BlueSky, Mastodon? Alles Quatsch. Zu viel Gezeter, zu viel giftiges Gerangel. Politisch Gleichgesinnte lassen sich besser via Blog verteidigen. Mit einer überschaubaren Leserschaft lässt sich besser reden.

Was noch übrig ist

Ganz weg bin ich allerdings nicht. Facebook, Instagram und WhatsApp nutze ich noch. Aber nicht für den politischen Nahkampf. Dort gibt’s höchstens Fotos und bisweilen eine Nachricht an Freunde oder Bekannte. Mehr muss nicht sein.